CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN.
Ein Portrait von Monika Ebert
©Bilder ©Texte.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN ©MONIKA EBERT
Der Wolpertinger. Ein bayrisches Fabelwesen, dessen Körper sich aus unterschiedlichen Tieren zusammensetzt, immer wieder anders: Ein Hase mit Flügeln und Rehgeweih etwa, oder ein Wieselkopf auf einem Entenkörper mit Fuchsschweif. Der Wolpertinger ist Cornelia Kohlers persönliches Symbol. Eine Frau mit so vielen Talenten und Begabungen, wie dieses Fabelwesen Facetten haben kann: Jägerin, Künstlerin, Sammlerin, Kulinarikerin, Fischerin, Köchin, Fassadenkletterin, Eventmanagerin, Food Artistin … Wolpertinger Tierpräparate in Jagdzimmern kennt Cornelia Kohler seit ihrer Kindheit in Baden-Württemberg. Aufgewachsen ist sie als jüngste Tochter von drei Geschwistern in der 16.000-Einwohner-Stadt Brackenheim nahe Stuttgart. Ihre Eltern hatten im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft mit Weinbergen. Die Essenz dieser Kindheit und Jugend dort auf dem Land beschreibt sie als „das Paradies und die Hölle auf Erden zugleich. Wenn man in der Natur aufwächst und als Kind viel entdecken kann, gibt einem das auch ein Urvertrauen, dass man Dinge selbst regeln kann. Die Hölle war das Dorfkonstrukt, das überall herrscht, man ist ständig unter Beobachtung. Das ist wie bei der Serie Twin Peaks: idyllische Natur aber tiefe Abgründe, die kein Mensch wirklich durchschaut.“
Kunst + Stadt
Aus dieser Enge wollte sie nach ihrem Abitur 1995 so schnell wie möglich fliehen und studierte zunächst an einer freien Kunstschule in Stuttgart Grafikdesign. „Das Stillsitzen“, meint sie, „war noch nie etwas für mich“. Sie wollte im Raum arbeiten, etwas mit den Händen erschaffen und bewarb sich für den Bereich Bildhauerei an mehreren Kunstakademien. München nahm sie 1998 auf und Cornelia Kohler begann dort zu studieren. Die Diskrepanz zwischen ihren Vorstellungen und akademischer Realität, zwischen dem Wunsch nach kreativem Austausch mit Gleichgesinnten und realem Einzelkämpfertum ist für sie markant geblieben. Nach mehreren Klassen- und Professorenwechseln schließt die junge Künstlerin 2005 in München ab. Bereits während dieser Zeit arbeitete Cornelia Kohler freiberuflich als Video-Editor bei Fernsehsendern und als Eventmanagerin im Bereich Fußball – Letzteres finanzierte ihr über 13 Jahre den Lebensunterhalt. „Mit Fußball hatte ich noch nie etwas am Hut, aber im Gegensatz zu den engen Schnitträumen konnte ich hier auch draußen sein, zum Beispiel beim Aufbau. Ich habe gut verdient und bin international herumgekommen“, so Cornelia Kohler. Dieser Beruf sicherte ihr zudem die finanzielle Unabhängigkeit vom unberechenbaren Kunstmarkt.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. SELBSTPORTRAIT IN IHRER ATELIER-KÜCHE. ©MONIKA EBERT
Berlin + Art + Food
2009 zog es sie zunächst für ein Projekt nach Berlin. Die facettenreiche, grüne Stadt gefiel ihr und sie blieb. Künstlerisch gearbeitet hat Cornelia Kohler immer, das mit wechselnden Materialien und Werkzeugen. Während der Berliner Anfangszeit waren Stickereien das Medium ihrer Wahl. Cornelia Kohler stickte „düster-romantische Motive“ auf Kleidung, baute sich einen Online-Shop auf, fand irgendwann bezahlbare Räume und „Miss Sophies Planet“ in Berlin-Oberschöneweide war geboren. Studio, Atelier und Aktionsraum zugleich.
Zudem begann sie sich immer eingehender mit Wildkräutern zu beschäftigen, eine Leidenschaft, die sie bereits während des Kunststudiums entwickelte. Schritt für Schritt änderte sie ihr kreatives Aktionsfeld von der Stickerei hin zur Küche. Sie begann kulinarische Themen-Dinner in ihren Atelierräumen anzubieten und zu catern.
Wenn Cornelia Kohler etwas macht, und sie macht immer wieder etwas Neues, geht sie der Sache prinzipiell auf den Grund, da gibt es keinen Platz für Halbgares. Wie also war ihr Weg zur Küche? „Ich habe schon immer gekocht. Ich hatte Kochplatten in der Kunstakademie und auch bei den Fußball-Event-Einsätzen im Stadion dabei, um für mich und die Crew zu kochen. Mit meinen Dinnern möchte ich eine Geschichte erzählen, das hat sich Schritt für Schritt weiterentwickelt … Natürlich habe ich mich zwischendurch gefragt, ob es das wirklich ist, nach so viel Berufserfahrungen und Studien jetzt in der Küche zu landen. Wie so ein Loser, frei nach dem alten Spruch ´Wer nichts wird, wird Wirt´, dachte ich manchmal.“ Sie erinnerte sich zwischen den Zweifeln aber auch an die Zeiten in der Kunstakademie München, in denen sie bereits mit Nahrungsmitteln experimentiert hatte. Irgendwann war sie dann überzeugt, dass die Natur und das Essbare wirklich ihre ureigenen Materialien sind, die sie bisher – aus vielerlei Gründen – nur nicht zugelassen hatte.
Sammeln + Jagen
Heute arbeitet Cornelia Kohler kreativ hauptsächlich mit Essbarem, das sie möglichst direkt in der Natur holt. Aber auch mit fertigen Nahrungsmitteln im Galerieraum – kürzlich stellte sie ein naturalistisches Reh aus weißer Schokolade aus.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. ZERBROCHENE SKULPTUR. SCHOKOLADEN REH. ©MONIKA EBERT
Ein Thema, das bereits früh über die Spaziergänge mit ihrem Jäger-Vater angelegt war, wurde jetzt zum Kern ihrer Arbeiten: der Wald. Dort sammelt Cornelia Kohler die Zutaten für ihre Dinner-Abende und Caterings. In logischer Konsequenz zur Sammlerin wurde sie dann auch Jägerin. Mit dem Gedanken, den Jagdschein zu machen, hatte die Künstlerin bereits länger gespielt. Als Mädchen wurde sie davon abgehalten, weil die Mutter es nicht wollte. Den letzten Impuls, diesen Schein zu machen, gaben dann 2020 nach dem Tod des Vaters die ererbten Jagdwaffen. Mit Schein und Waffen konnte sie jetzt auch die Zutat Wild für ihre Menüs selbst finden und erlegen, einen noch engeren Bezug dazu herstellen.
Jagd-Ausbildung
„Es ist so ein bisschen wie mit dem Führerschein“, meint Cornelia Kohler dazu „das Fahren, also das Jagen, lernt man eigentlich erst richtig hinterher“. Ihre Ausbildung absolvierte sie in Brandenburg mit 20 Kolleg:innen, davon fast die Hälfte Frauen. „Viele haben einfach nur Interesse an den Waffen“, berichtet die engagierte Jägerin etwas betrübt von ihrer Gruppe, „da gibt es oft kein Interesse am Wald und an den Tieren“. Über den Abschuss von Wild hinaus haben Jäger:innen auch viele weitere Aufgaben wie beispielsweise die Revierpflege. Und wie lernt man das Schießen? In der überwiegend theoretischen Jagd-Ausbildung wird das durch sich bewegende Tier-Attrappen in einer Schießanlage trainiert. Ein reales Wildtier zu erlegen, ist erst nach bestandener Prüfung erlaubt. Als Jäger:in benötigt man dazu ein Revier, in dem man die Erlaubnis hat, Tiere zu erlegen – Cornelia Kohlers aktuelle Jagdreviere sind in Brandenburg und Baden-Württemberg. „Am besten ist es, vor dem Jagdschein bereits ein Revier zu haben, in dem man mit einem/r Jäger:in mitlaufen, alles miterleben und lernen kann.“ Das sei der das Wichtigste, meint sie.
„Jagd ist Begegnung mit der Natur und unseren archaischsten Emotionen.“
Erster Schuss
2020 folgte dann nach bestandener Prüfung Cornelia Kohlers erster realer Schuss auf ein Wildtier. Unterwegs war die frisch geprüfte Jägerin mit ihrem Bruder in dessen Jagdrevier in Süddeutschland. Was für ein Gefühl hatte sie bei diesem ersten Schuss auf ein Lebewesen? Für Cornelia Kohler war von zentraler Bedeutung, dass sie „gut“ trifft – fachlich heißt das, dass „die Kugel sicher angetragen wird“ –, damit das Tier nicht unnötig leidet. Vor Waffen hat sie prinzipiell großen Respekt, deswegen gingen ihr vor diesem ersten Schuss wilde Gedanken durch den Kopf: „Es ist viel Adrenalin im Körper, das ist auch bei Jäger:innen mit langer Erfahrung noch so“, berichtet sie. „Das Erlegen eines Tieres berührt jeden, immer und immer wieder. Man spielt ja Gott in dieser Sekunde und entscheidet über Leben und Tod. Das muss man sich bewusst machen. Es ist bewegend. Das ist kein schönes, aber ein sehr besonderes Erlebnis. Schön ist, das Drumherum – den Wald, die Natur, die Tiere – zu beobachten. Das finde ich unheimlich spannend.“
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. HANDGESHNITZER GEWEHRSCHAFT. ©MONIKA EBERT
Ihr erster Schuss traf einen Fuchs. Der Bruder hat ihr die Eckzähne des Tieres, eine klassische Jäger:innen Trophäe, aufgehoben. Der Fuchs war für Cornelia Kohler nicht die das erste erlegte Tier. Sie hat bereits seit 2010 einen Angelschein. Gibt es einen Unterschied zwischen Angeln und Jagen? „Die Angel ist ein ganz anderes Instrument und sie macht keinen Lärm“, so Cornelia Kohler.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. UPCYCLING JAGDTASCHE MIT HANDWÄRMER. FUCHSFELL (OBEN) JAGDHORN (UNTERN) ©MONIKA EBERT
Totes Tier
In vielen Jagdrevieren gibt es das Jagdhaus, in dem Jäger:innen ihre Hilfsmittel zur Revierpflege lagern, sich treffen können. Ihr jetziges, eher kleines Brandenburger Domizil besitzt so etwas nicht. Auch deswegen ist sie einmal im Monat „zu Hause“ in Brackenheim und geht dort gemeinsam mit ihrem Bruder auf die Jagd. Im Wald trennen sich die Wege der beiden und sie kommen erst wieder zusammen, wenn eine/r etwas geschossen hat. Normalerweise wird das erlegte Tier bereits im Wald „aufgebrochen“, also aufgeschnitten und ausgeweidet. Wenn das nicht möglich ist, geschieht dieser Prozess in einer sogenannten Wildkammer, die sich meist direkt am Revier befindet. Dort hängt das Wildbret dann noch einige Tage zur Reifung.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. HANDGEFERTIGTES BESTECK. GABELN AUS GEWEIHEN. ©MONIKA EBERT
Von bestimmten Tieren, beispielsweise Wildschweinen, müssen Trichinenproben entnommen und veterinärmedizinisch untersucht werden. Viele Jäger:innen, die das Zerlegen der Tiere nicht beherrschen, oder nicht selbst erledigen möchten, geben das Jagdgut bei Metzgern ab. Cornelia Kohler findet das Aufbrechen und Zerlegen der Tiere hoch spannend, auch ästhetisch – da kommt die Bildhauerin wieder ins Spiel. Das Sezieren hat für die Jägerin und Künstlerin etwas mit Forschergeist zu tun. In ihrem kreativen Erkenntnisinteresse stehen vor allem die Zusammenhänge von Muskeln, Fasern, Adern, Sehnen, Organen und Knochen.
Küche + Kunsthandwerk
Als Köchin verarbeitet Cornelia Kohler fast alles, was das erlegte Tier ihr gibt. Sie geht sogar einen Schritt weiter als das klassische „from nose to tail“ – bei ihr heißt es „from nose to bone“. Aus den Tierknochen schnitzt die Künstlerin Schmuckstücke wie Broschen, Schnallen, oder Anhänger. Ihr initiales Schmuckstück aus Jagdbeute fertigte sie aus den erwähnten Eckzähnen ihres ersten erlegten Fuchses. Als Kunsthandwerkerin entwirft und fertigt Cornelia Kohler im Auftrag wunderbare Schnitzereien, beispielsweise am Gewehrschaft von Jagdwaffen. Ihre eigenen Jagdwaffen sind allerdings unverziert.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. SCHMUCKSTÜCK AUS TIERMATERIAL.
Jagdsaison
Gejagt werden kann prinzipiell immer. Wildschwein und Raubwild haben ganzjährig Saison, bis auf einige Schonzeiten. Aber – wie sollte es im Föderalismus anders sein – auch diesbezüglich hat jedes Bundesland besondere Regeln. Beispiel Bock: Als Maibock wird das Wildtier ab 1. Mai für den Abschuss freigegeben, die Bock-Saison endete im Oktober. Da es aber in den letzten Jahren in einigen Bundesländern zu viele Wildschäden gab, wurde der Maibock teilweise ganzjährig gejagt. Cornelia Kohler ist nicht nur in Bezug auf die Jagdsaison, sondern auch in ihrem Jagdverhalten eher der Tradition verbunden und bleibt bei den ursprünglichen Zeiten: „Man muss dem Wild auch einmal Ruhe gönnen“, so die Jägerin.
Food Artistin
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. FOOD-KREATION. MAULTASCHE. SCHWARZER RETTICH. ©MONIKA EBERT
Das Jagen war der letzte Stein in Cornelia Kohlers künstlerischem wie kulinarischem „Brett“ mit dem Namen „Wald“. So verwandelte sie dann auch „Miss Sophies Planet“ zum neuen Branding „Wilde Sophie“. Über die Zutaten für ihre kunstvollen Dinner-Events erzählt die Food Artistin: „Ich möchte gute Produkte. Die nehme ich aus dem Garten meiner Mutter in Brackenheim oder aus dem Wald.“ Um das ganze Jahr über so konsequent als möglich zu bleiben, wendet die Köchin diverse Methoden zur Haltbarmachung an: Trocknung, Fermentation, Einkochen und vieles mehr. Wie würde sie ihre Kreationen beschreiben? „Ich selbst empfinde mein Essen als sehr bodenständig. Ich habe gar keine Gerätschaften um super High End zu arbeiten.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. MAULTASCHENTEIG MIT ASCHE. ©MONIKA EBERT
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. MAULTASCHE MIT FÜLLUNG ©MONIKA EBERT
Die meisten Dinge sind ganz simpel zubereitet, denn es geht mir um das Produkt und seine Geschichte“, so die Food Artistin weiter. Betrachtet und probiert der Gast ihre künstlerisch überaus ausgereiften Arrangements, ist die Simplizität der Ausrüstung kaum zu glauben. Die Dinner von Cornelia Kohler haben immer ein Thema, das sich durch das komplette Menü zieht. Es sind Abende, die viele Aspekte berühren: das Soziale der Tischrunde, das gemeinsame Zelebrieren eines ausgedehnten Essens, die Geschichten zu Tellern, Getränken und Zutaten. Als Köchin und Künstlerin möchte sie die verwendeten „Materialien“ aus der Anonymität holen, ein Stück Herkunft vermitteln. Ihre Intention ist es vor allem aber auch, dass die Gäste schöne Erinnerungen mitnehmen. „Ich finde man muss sich im Leben viele schöne Erinnerungen schaffen. Die schlechten kommen sowieso von alleine“, so Cornelia Kohler.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. FOOD-KREATION. MAULTASCHE. RETTICH. ©MONIKA EBERT
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. FOOD-KREATION. MAULTASCHE. RETTICH. ©MONIKA EBERT
Ideen für ihre kulinarisch-künstlerischen Abende entstehen aus ganz unterschiedlichen Inspirationsquellen, meist findet sie diese im Alltag. Dem „Alice im Wunderland“-Dinner beispielsweise lag die Faszination für das Buch zugrunde: „Eine für die Entstehungszeit herausragende Geschichte, eine weibliche Hauptfigur, ein neben dem Phantasiebetonten, Märchenhaften, das mir ebenso liegt, auch sehr kritisches Buch“, findet Cornelia Kohler. Der zeitliche Aufwand für die Zubereitung ihrer thematischen Dinner-Events im Studio sei enorm, daher setzt sich ihr aktuelles Geschäftsfeld auch zudem aus Caterings, externen Events, Kochen als Private Chef sowie künstlerischen Auftragsarbeiten zusammen. Mit dieser Business-Struktur ist die Kreative sehr zufrieden, fühlt sich angekommen. Der Wald bleibt ihr Zentrum. „Mich hat der Wald geheilt“, meint Cornelia Kohler, „der Wald ist für mich wie ein Wohnzimmer. Da mache ich eine Tür auf und bin präsent, das ist mein Bereich. Das ist wie ein Zuhause, das ist Heimat. Ein Ort, an dem ich immer gerne bin. In meinem Freiraum in der Natur kann ich entspannen, da habe ich Dinge, die ich gerne um mich habe. Es ist ein Ort, der für mich sehr viel bedeutet.“
Aktuell wünscht sich die „Wilde Sophie“ deswegen auch, aus Berlin wegzugehen. Als „Wolpertinger Frau“ würde sie logischerweise gerne im Wald wohnen, aber nicht zu weit außerhalb, damit auch zukünftige Veranstaltungen weiterhin für ihre Gäste gut erreichbar sind. Ganz zurück nach Brackenheim möchte die Künstlerin nicht. Ihre Sehnsucht heißt Schwarzwald oder Odenwald. Berlin ist nicht mehr ihr Platz, meint sie zum Schluss.
Hat sie eigentlich ein Lieblingstier? Nein, nicht auf der Jagd, aber im Wald: Es ist der Hirschkäfer. Ein riesiges gesticktes Exemplar zierte auch ihren Mantel, als ich sie kennenlerne. Frau und Tier: Beeindruckend.
FEMALEMAKERSDOTNET: CORNELIA KOHLER. JÄGERIN. BERLIN. ZEICHNUNG HIRSCHKÄFER. ©MONIKA EBERT
RE(H)zept von
CORNELIA KOHLER
REH MIT PASTINAKEN CREME, FRITTIERTER FLECHTE; RÖSTZWIEBELN UND LILA KAROTTENCHIPS
ZUTATEN REHFOND
1kg Rehknochen
1 große Zwiebel,1 Karotte
1 Stück Knollensellerie, 1 Stück Lauch
1 kleine Petersilienwurzel, 1 kleine Pastinake
2 EL Tomatenmark, 1 Stück Ingwer
2-3 Lorbeerblätter, 1 TL Wacholder
1TL schwarzer Pfeffer, 1TL Piment
1 Prise Steinpilzpuder, 1 Prise Zimt, Salz
200 ml kräftiger Lemberger Rotwein
ZUTATEN REH
Wildes Herz
Herzragout
Rehherz
Rehfond
1EL Butter
1 Flasche Malzbier
50g umgeschwefelte getrocknete Aprikosen
20g kandierter Ingwer
2 Schalotten
Salz
grüner Kampot Pfeffer
ZUBEREITUNG REHFOND
Rehknochen im Backofen 20 min anrösten bei 200°C dann mit etwa 200ml Wasser auf dem Blech ablöschen und noch etwas im Backofen lassen. Das kleingeschnittene Gemüse mit dem Tomatenmark in einem großen Topf mit Öl anbraten, die Rehknochen dazu und mit 2,5 l Wasser aufgießen, mindestens 1 Stunde mit geschlossenem Deckel bei niedriger Temperatur köcheln lassen. Die Gewürze mörsern und mit dem Rotwein dazugeben und nochmals mindestens 1 Stunde köcheln lassen. Dann das Ganze durch ein Passiertuch oder feinen Sieb passieren und mit Salz abschmecken.
ZUBEREITUNG REH
Rehherz waschen, trocken tupfen und in Würfel schneiden, mit den halbierten Schalotten in etwas Öl scharf anbraten. Schalotten in einen anderen Topf und mit Malzbier und dem Rehfond übergießen und langsam einköcheln lassen, dann das ganze Pürieren und gegebenenfalls durch einen Sieb streichen. Das angebratene Rehherz wieder dazu fügen und die Butter einrühren. Noch etwas einköcheln lassen bis die Sauce die gewünschte Textur hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
ZUTATEN PASTINAKEN CREME
1 große Pastinake
1EL Butter
80g Sahne
Salz, Pfeffer, Muskatblüte
ZUTATEN FRITTIERTE FLECHTE
Flechte (Cladonio-Pinetum)
(Wildschwein) Schmalz
ZUTATEN RÖSTZWIEBEL
Gemüsezwiebel
Mehl
Salz, Paprikapuder geräuchert
Öl/ Schmalz zum Frittieren.
ZUTATEN KAROTTENCHIPS
Lila Karotte
Öl/ Schmalz zum Frittieren
Salz, Ingwerpuder, Hagebuttenpuder
ZUBEREITUNG PASTINAKEN CREME
Pastinake schälen und in Scheiben schneiden, mit der Butter in einem geschlossenen Topf bei niedriger Temperatur braten bis die Pastinake weich ist. Butter Sahne und Gewürze hinzufügen und zu einer cremigen masse pürieren. Gegebenenfalls noch etwas mehr Sahne dazusagen für die gewünschte Konsistenz.
ZUBEREITUNG FRITTIERTE FLECHTE
Flechte säubern und waschen bis alle Nadeln und Waldreste entfernt sind. Schmalz erhitzen und die Flechte kurz darin frittieren bis sie knusprig ist.
ZUBEREITUNG RÖSTZWIEBEL
Zwiebel in Ringe hobeln, in Mehl wenden goldbraun frittieren, auf Küchenpapier legen und würzen. Zwiebel in Ringe hobeln, in Mehl wenden goldbraun frittieren, auf Küchenpapier legen und würzen.
ZUBEREITUNG KAROTTENCHIPS
Karotte längs in Streifen schneiden und im Dörrgerät oder Ofen bei 70°C nicht ganz durch trocknen. In Öl/Schmalz kurz frittieren auf ein Küchenpapier legen um das überschüssige Fett aufzusaugen. Dann mit Salz und Ingwer- und Hagebuttenpuder bestäuben.
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