FEMALEMAKERS MASTERPIECE "HAVEN" VON CLAUDIA SCHOEMIG PORZELLAN
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©CLAUDIA SCHOEMIG FOR HER TEXT ABOUT HAVEN
FEMALEMAKERS.NET MASTERPIECES | CLAUDIA SCHOEMIG PORZELLAN | HAVEN | ©MONIKA EBERT
FEMALEMAKERS MASTERPIECES
Das neue Format FEMALEMAKERS MASTERPIECES stellt EIN MASTERPIECE und seine Geschichte in Text und Bildern vor – ergänzt durch das Kurzportrait der Macherinnen.
Bei Köchinnen und Food-Designerinnen sind MASTERPIECES meist Signature-Dishes, Patissièren interpretieren einzigartige Klassiker individuell, entwickeln eigene Neukreationen, Winzerinnen editieren Cuvées oder Reserveweine aus besonderen Lagen, Gärtnerinnen ziehen mit eigenen Samen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Prinzipien „natürliche Meisterstücke", Bartender kreieren einzigartige Drinks mit individuell hergestellten Zutaten ... die Reihe der FEMALEMAKERS MASTERPIECES ließe sich fortsetzen.
Aber, das neue Format FEMALEMAKERS MASTERPIECES erweitert den Blick, bezieht das Umfeld von FOOD + BEVERAGE + GASTRONOMY mit ein, interpretiert den traditionell handwerklichen Begriff zukunftsorientiert und umfassend.
Es geht in den FEMALEMAKERS MASTERPIECES ebenso um besondere Ideen, (Produkt-)Designs, digitale oder analoge kulinarisch-künstlerischen Pieces, aber auch Business-, Space-, Event-, oder Vermittlungskonzepte.
Nachhaltige Prinzipien und hohe Qualität bleiben – wie immer auf FEMALEMAKERS – wichtige Kriterien.
FEMALEMAKERS MASTERPIECE No1:
HAVEN.
Handgefertigte Porzellangefäße von Claudia Schoemig. Berlin.
FEMALEMAKERS.NET MASTERPIECES | CLAUDIA SCHOEMIG PORZELLAN | HAVEN ©MONIKA EBERT
Die Porzellanarbeiten von Claudia Schoemig habe ich vor vielen Jahren in Berlin entdeckt. Sofort faszinierten mich ihre sicht- und fühlbare handwerkliche Perfektion, die Eleganz in Form- und Farbgebung und nicht zuletzt ihre immense Kreativität. Letztere drückt sich nicht nur in den klassischen Einzelstücken und Kollektionen aus, sondern auch durch immer wieder neue, hochkarätige Kreationen an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Skulptur und anwendbarer Keramik. In diesen Arbeiten lotet Claudia Schoemig die Möglichkeiten traditioneller Herstellungsverfahren und ihres Materials aus – so auch hier bei den einzigartigen HAVEN Ensembles. Jede dieser großartigen Schalengruppen ist unterschiedlich. Die an Blütenkelche erinnernden HAVEN Unikate aus mattem Bisquitporzellan sind multipel arrangierbar. Je nach Zusammenstellung – ob ineinander, oder frei nebeneinander – ergeben sich immer wieder neue Kompositionen für Betrachtung wie Anwendung. Ich freue mich sehr, mit diesem wunderbaren FEMALEMAKERS MASTERPIECE HAVEN von Claudia Schoemig die neue Reihe auf FEMALEMAKERS.NET eröffnen zu können.
Claudia SchoEmig über HAVEN
„HAVEN Unikate werden in einer Neuinterpretation des Schlickergussverfahrens – der klassischen Fertigungstechnik in der Porzellanherstellung – hergestellt: Flüssige Porzellanmasse wird in eine vom Prototypen abgenommene Gipsform gegossen. In meinem experimentellen Ansatz entstehen dünne, transluzente Gefäße, die an schützende Nester erinnern und deren Gesamtform sich mit jeder Nuance der Handhabung verändert. Es zeigen sich unterschiedliche Charaktere, die miteinander scheinbar interagieren. Diese bewahren, verbergen und öffnen sich – all das gleichzeitig. Dabei erinnern sie an unsere eigenen, sich wandelnden Bedürfnisse nach Schutz, aber auch nach Offenheit sowie die viele Stadien dazwischen.”
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“Jedes HAVEN Gefäß kann einzeln für sich verwendet werden oder aber in verschiedenen Kombinationen als skulpturales Ensemble. Ich begann die Stücke im Februar 2022 für eine Ausstellung unseres Berliner Designerinnenkollektivs MATTER of COURSE in Mailand zu entwickeln und arbeitete an der ersten größeren Gruppe bis April. Auf dem ‚Salone del Mobile’ im Rahmen der Ausstellung ‚ICH und DU‘, die soziale Beziehungen und den Raum dazwischen thematisierte, wurde HAVEN erstmals präsentiert.”
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“Ich wollte bei HAVEN abseits der gängigen Techniken mit den Eigenschaften spielen, die dem Material innewohnen, und war interessiert daran, auf vertrauten Feldern wie dem klassischen Gießverfahren neue Wege zu gehen. Schütten, Fließen, natürliche Bewegungen haben eher spielerisch zu diesem Arbeitsansatz geführt. Die ersten Tests waren noch sehr ätherisch und hauchzart, dann habe ich mich mehr und mehr der Idee angenähert, wie ich sie in der Verwendung sehe, beispielsweise in der experimentellen Küche. Das Hartporzellan ist sehr robust und für den täglichen Einsatz bestens geeignet. Dafür brauchen die Stücke eine gewisse Materialstärke und müssen formal noch zugänglich, also nicht zu geschlossen sein. Ich gestalte die Objekte direkt im Prozess. Es gibt keine vorgefertigte, gleichbleibende Form; für jedes Stück entscheide ich individuell. Mir ist wichtig, mich immer wieder selbst zu überraschen. Und im direkten Gestaltungsprozess von HAVEN kann ich das, weil ich jedes einzelne Gefäß immer wieder neu in seinen Dynamiken und Nuancen bestimme. “
HAVEN von Claudia Schoemig wurde im Mai 2023 mit dem renommierten Perron Preis für Porzellan der Stadt Frankenthal | Pfalz ausgezeichnet.
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“Als ich damals den Beruf der Keramikerin erlernte, hatte ich glücklicherweise keine Eile. Ich hatte Spaß daran, mich nach der dreijährigen Lehrzeit in vielen Werkstätten auszuprobieren und dort mit verschiedenen keramischen Materialien Erfahrungen zu sammeln, immer wieder Neues zu lernen. Der Wunsch, sich immer weiter zu bewegen, ist bis heute geblieben. Mein Kunststudium und das freie künstlerische Arbeiten ohne jegliche Zweckgebundenheit fand ich ebenso sehr befreiend und glaube, dass meine Arbeiten bis heute von dieser Erfahrungstiefe profitieren. Es gibt einem viel Freiheit beim Arbeiten, ein Material wirklich durchdrungen zu haben und genau zu wissen, was es verträgt und was nicht – und manchmal diese Grenzen gezielt zu durchstoßen.“
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FEMALEMAKERS.NET | MASTERPIECES : CLAUDIA SHOEMIG MIT IHRER ARBEIT HAVEN. ©MONIKA EBERT
BIOGRAFIE
CLAUDIA SCHOEMIG
* in Würzburg
2010 Gründung des Ateliers Schoemig Porzellan, Berlin
1999 - 2010 Freiberufliche Tätigkeit für Keramik- und Porzellanstudios
2002 - 2015 Atelier für Freie Kunst in Berlin / Installation, Fotografie, Zeichnung
2002 Abschluss des Studiums der Freien Kunst (UdK Berlin / KHB Berlin / Kunsthochschule Kassel)
2006 - 2018 Co-Organisation des Kunstvereins SCOTTY, Berlin:
internationale Künstleraustauschprojekte und kuratorische Tätigkeit
1993 - 1994 Berufstätigkeit als Keramikerin
1991 - 1993 Berufsausbildung zur Keramikerin
Preise und Auszeichnungen
2023 Perron Preis für Porzellan der Stadt Frankenthal / Pfalz
2018 German Design Award
2018 Preis für Gute Gestaltung / DDC Deutscher Designer Club
2018 Berliner Landespreis für Gestaltendes Handwerk
2016 Top 50 der besten deutschen Designer, AD Architectural Digest (10/2016)
2015 Wallpaper Magazine: Best German Design from the Fairs and beyond
2015 Keramik und Tee, Preis des Keramikmuseum Westerwald
1993 Bester Jahrgangsabschluss / Keramikfachschule Landshut / Stipendium der Handwerkskammer Würzburg
Residencies | Stipendien
2018 Tare Steigen Air, Artist Residency, Norwegen
2008 Stipendium der Käthe Dorsch Stiftung, Berlin
2006 Pilotprojekt Gropiusstadt, Berlin
Kooperationen
2017 Entwurf und Anfertigung von Porzellandetails für das Modelabel Hien Le, Berlin
2016 Entwurf und Anfertigung einer Becheredition für MYKITA Berlin
2015 Komplettausstattung des Sternerestaurants ‚einsunternull‘ in Berlin
FEMALEMAKERS.NET | MASTERPIECES : IM ATELIER BEI CLAUDIA SCHOEMIG UNTERPLATTEN FÜR DAS PROZELLAN DREHEN ©MONIKA EBERT
Ausstellungen der Porzellanarbeiten (AUSWAHL)
2023 Ausstellung zum Perron Preis für Porzellan, Kunsthaus Frankenthal / Pfalz
2022
ICH und DU, Ausstellung des Designerinnenkollektivs MATTER of COURSE, kuratiert von ANAVA PROJECTS zur Milan Design Week
2021 'Balancing Acts', Debut des Designerinnenkollektivs MATTER of COURSE, friends space, Berlin
2020 Maison et Objet, Einzelstand, Paris
2019 Biennale Revelations, Paris, Gruppenaussstellung, auf Einladung der Handwerkskammern Berlin / Paris
2019 ‚Radical Craft‘, Gruppenausstellung Direktorenhaus Berlin
2019 Grassimesse, Leipzig
2018 ‚Transformation‘, Gruppenausstellung, Kunstgewerbemuseum Berlin
2018 ICFF New York, Handmade in Germany World Tour Gruppenausstellung
2017 Fashionweek Berlin runway, Porzellandetails für Hien Le SS2018, Berlin
2017 ‚Silence‘, Gruppenausstellung kuratiert von Elizabeth Leriche, Maison Objet, Paris 2016 ‚The Journey‘, Gruppenausstellung, Milan Design Week
2016 ‚Ceramics and Tea‘, Gruppenausstellung, Keramiekmuseum Tiendschuur Tegelen
2015 ‚Golden Tips‘ Designer Selection, Gruppenausstellung, Stilwerk Berlin
2015 ‚Keramik und Tee‘, Gruppenausstellung, Keramikmuseum Westerwald
2015 ‚Subterranean Futures‘, Gruppenausstellung, Campbell Works, London
2014 Ausstellung zum Perron Kunstpreis in Porzellan, Kunsthaus Frankenthal & Porzellanikon, Selb
2014 ‚Le Chant de mon Chantier‘, Gruppenausstellung, Immanence, Paris
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